Bakterien

Woran denkst du zuerst, wenn du das Wort "Bakterien" hörst? ... An Krankheit? Es gibt über 20 Millionen Arten von Bakterien. Denk jetzt bloß nicht, dass alle von ihnen uns krank machen. Genau in diesem Moment hast du sehr viele Bakterien in deinem Körper.

Im Darm eines Erwachsenen sammeln sich ungefähr 200 Gramm an Bakterien. Die Darmbakterien helfen uns, Essen zu verdauen. Ohne sie, würden wir krank werden. Aber es ist schon wahr: Es gibt auch Bakterien, die uns schaden. Schauen wir uns einige von ihnen mal an.

Bakterien verursachen Krankheiten, die weltweit Menschen angreifen. Einige von ihnen sind schlimm und tödlich, wie Tuberkulose und Tetanus. Von anderen hingegen erholt man sich in wenigen Tagen – wie etwa eine Lebensmittelvergiftung. Hast du schon mal eine Lebensmittelvergiftung gehabt? Dann weißt du, dass einem sehr schnell übel wird, nachdem man infizierte Lebensmittel gegessen hat.

Das kann innerhalb von wenigen Stunden passieren. Bakterien vermehren sich sehr schnell. Die Bakterien, die mit dem Essen in deinen Körper kamen, sind bereits sehr viel mehr geworden. Wenn sich eine Bakterie teilt, sind aus ihr nach einer Stunde zwei geworden. Nach zwei Stunden sind es vier Bakterien.

Nach drei Stunden: acht. Und nach 24 Stunden sind aus einer einzigen Bakterie – mehr als 16 Millionen Bakterien geworden. Wenn du an einer bakteriellen Infektion leidest, reagiert dein Immunsystem. Der Körper startet verschiedene Systeme, um den Eindringling zu bekämpfen. Dieser Krieg im Körper ist ein großer Grund für deine Übelkeit.

Wenn du Fieber hast, bedeutet es, dass dein Immunsystem arbeitet. Das Fieber tritt auf, weil die weißen Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle in der Abwehr des Körpers spielen, Stoffe freisetzen, die die Körpertemperatur ansteigen lassen. Wenn es im Körper wärmer wird, wachsen die Bakterien nicht so gut. Die Stoffe, die von den weißen Blutkörperchen produziert werden, können dazu führen, dass du dich übergibst... – und schwitzt oder Muskelschmerzen hast. Auch wenn du dich wegen dieser Stoffe krank fühlst, sind sie trotzdem wichtig, denn sie helfen wie eine Waffe gegen die Bakterien.

Bakterielle Krankheiten lassen sich nicht völlig vermeiden. Viele Bakterien werden in der Luft verbreitet – von Mensch zu Mensch. Und allein zu bleiben, um nicht krank zu werden, wäre ziemlich langweilig. Auch Tiere verbreiten manchmal Bakterienkrankheiten. Das passiert aber selten.

Deswegen brauchst du Tiere also nicht zu meiden. Du kannst aber einige Dinge tun, um zu verhindern, dass du Krankheiten verbreitest. Achte bei dir und beim Kochen auf Sauberkeit. Bakterien vom Körper sollten nämlich nicht im Essen landen. Und Bakterien vom Fleisch sollten nicht im Gemüse landen.

Gekochtes Fleisch ist unbedenklich, denn Wärme tötet Bakterien ab. Isst du aber rohe Karotten, wird es eher problematisch. Auf ihnen dürfen sich keine Bakterien vom Fleisch befinden. Essensreste gehören entweder in den Kühlschrank oder in das Gefrierfach. Falls die Essensreste Bakterien enthalten, dann verlangsamt oder stoppt die Kälte ihre Vermehrung.

Vermeide lauwarmes Essen, das seit Stunden rumsteht, denn Bakterien haben sich darauf wahrscheinlich schon vermehrt. Wasch deine Hände gründlich, wenn du auf Toilette warst oder essen willst. Säubere Wunden, so dass in ihnen keine Bakterien wachsen. Fass deinen Mund, deine Nase oder deine Augen nicht an, denn so könntest du Bakterien übertragen. Wenn du niesen oder husten musst, dann in deine Armbeuge oder ein Taschentuch, damit du keine Bakterien oder Viren in der Luft um dich herum verbreitest.

Wenn du wirklich wegen Bakterien erkrankst, musst du vielleicht ein Antibiotikum einnehmen. Das tötet die Bakterien ab oder hält sie davon ab, weiter zu wachsen. Antibiotika werden seit über siebzig Jahren verwendet, und sie haben Millionen von Leben gerettet. Leider sind viele Bakterien auf der ganzen Welt bereits resistent gegen Antibiotika. Bakterien mit einer Antibiotikaresistenz sind ein ernsthaftes Problem, das jeden Tag schlimmer wird.

Wir brauchen neue Medikamente und Wege, um gefährliche Bakterien zu bekämpfen. Hoffen wir, dass die Wissenschaft uns bald Lösungen liefert.