Hartes und weiches Wasser
Wahr oder falsch: Hartes Wasser ist giftig.
Hier heißt es, dass unser Leitungswasser weicher geworden ist... Au! Also das fühlt sich aber überhaupt nicht weich an! Nein, nicht diese Art Weichheit! Es heißt hier, dass Wasserhärte irgendwas mit Kalkablagerungen zu tun hat.
Ja, ein harter Eiswürfel kann aus weichem Wasser bestehen. Und Leitungswasser kann wirklich hart sein. Aber was genau bedeutet das? Wenn wir sagen, Wasser ist hart, dann bedeutet das: es enthält eine Menge Kalzium. Kalzium ist ein Mineral, das von Natur aus im Wasser auftritt.
Weiches Wasser enthält nur eine winzige Menge an Kalzium. Es ist nicht gefährlich, hartes Wasser zu trinken. An und für sich ist Kalzium sogar gut für Zähne und Knochen. Aber Waschmaschinen, Kaffeemaschinen und Boiler mögen hartes Wasser gar nicht. Und Fensterputzer auch nicht.
Die Mineralien im Wasser bilden eine Schicht auf den Heizelementen von Kaffee- und Waschmaschine. Und wenn du deine Fenster mit hartem Wasser reinigst, musst du extra gründlich wischen, damit es auch ja keine Streifen gibt. Woher kommt das Kalzium, und wie kommt es in unser Leitungswasser? Es findet sich in der Natur als Mineralien in Boden und Grundgestein. Wenn es regnet, löst das Regenwasser einige der Mineralien und trägt sie in Flüsse und Seen.
Und genau da holen wir unser Leitungswasser. In Regionen, in denen der Boden weniger kalziumhaltig ist, ist das Wasser weicher. In anderen Regionen kann das Wasser so hart werden – mit so hohen Mengen an Kalzium – dass es problematisch ist. Wenn das Wasser verdampft, bleibt eine dünne Schicht Mineralien zurück. Diese besteht hauptsächlich aus Kalziumkarbonat – Kalkablagerung.
Es ist nicht einfach, solche Kalkablagerungen von Besteck und Metalloberflächen zu entfernen. Aber noch schwerer ist es bei Geräten, die Wasser erwärmen – wie dieser Kaffeemaschine. Die isolierende Kalkschicht um das Heizelement der Kaffeemaschine wird mit der Zeit immer dicker. Es braucht jetzt viel mehr Energie, um das Wasser zu erhitzen. Und wenn die Kalkschicht dick genug wird... ...dann wird das Heizelement zu heiß – und geht kaputt.
Das gleiche kann mit Waschmaschinen und Boilern passieren. Kalkablagerungen können sich auch im Innern von Wasserrohren und -hähnen bilden. Das Wasser fließt immer spärlicher – bis die Leitung irgendwann ganz verstopft ist. Zum Glück lassen sich Kalkablagerungen relativ leicht entfernen. Etwas Essig oder Zitronensäure in die Kaffeemaschine gießen – dann einschalten – und das säurehaltige Wasser löst den Kalk.
Du kannst auch einen Entkalker kaufen, um die Ablagerungen zu entfernen. Denk bitte daran, den Entkalker gut auszuspülen, wenn du fertig bist! In Regionen mit viel Kalzium im Wasser muss dieses in Wasseraufbereitungsanlagen erweicht werden. Ein Weg, um das zu erreichen, ist die Beigabe von kleinen Mengen an Natriumhydroxid. Dadurch wird ein Teil des Kalziums fest und sinkt auf den Boden.
Ein weiterer Vorteil von weichem Wasser ist, dass du weniger Waschmittel oder Seife benötigst. Und Kleidung, die in weichem Wasser gewaschen wurde, fühlt sie sich nach dem Trocknen weicher an. Aaaa-Haa, DAS will uns die Zeitung also sagen: In unserem Leitungswasser ist jetzt weniger Kalzium! Cool, was? Also ich starte schon mal die Kaffeemaschine – und du putzt die Fenster!